Impuls_Fake Work

Fake Work - zu beschäftigt um produktiv zu sein

Fake Work

Lieber 4 Stunden "produktiv" als 8 Stunden "beschäftigt"

Sie starten um 8.30 in Ihren Arbeitstag.

Ihre To Dos haben Sie bereitgelegt, um den Tag so strukturiert wie möglich anzugehen.


Sie öffnen Ihr Postfach und sehen 15 neue Nachrichten, drei davon gekennzeichnet mit „hoher Dringlichkeit“. Außerdem hat Ihnen ein Kollege um 12.00 Uhr ein Meeting eingestellt, welches nun direkt im Anschluss an Ihr 10.00 Uhr Meeting ansteht. Ihre To Dos haben Sie bereits über den Haufen geworfen, als das Handy klingelt. Während des Gesprächs sehen Sie, wie eine Kollegin Sie auf Teams anpingt und um ein kurzes Gespräch vor dem wöchentlichen Jour fixe um 15.00 Uhr bittet.

Am Ende des Tages sind Sie erschöpft, haben viele Häkchen setzen können und waren den ganzen Tag beschäftigt, aber welche ursprünglichen Aufgaben haben Sie erledigt und konnten Sie messbare Ergebnisse erzielen? Oft geht diese Bilanz gegen Null. Der Fachbegriff für dieses Phänomen: Fake Work.


Was ist Fake Work? Sie ist der Wolf im Schafspelz, oberflächlich betrachtet sieht sie so aus wie „echte“ Arbeit und sie fühlt sich auch so an wie das Original. Der ausschlaggebende Unterschied und somit auch das Problem ist:

Sie bringt weder Sie persönlich noch das Unternehmen weiter.

Fake Work schleicht sich meist unbemerkt in den Arbeitsalltag von Unternehmen, sicherlich kommen Ihnen einige der aufgezählten Punkte bekannt vor:


  • Meetings, die der Ordnung halber stattfinden müssen, Stunden dauern aber kein Ergebnis hervorbringen
  • Berichte und Auswertungen ohne erkennbaren Mehrwert
  • E-Mails, die keine relevanten Informationen beinhalten
  • Telefonate ohne Struktur und Inhalt
  • Doppelte Verantwortungen, durch die Dinge zweimal erledigt werden
  • Organisationsbürokratie


Bei einer Befragung der AKAD University in Stuttgart gaben rund 70% der Führungskräfte an, dass sie sich mehr als eine Stunde pro Tag mit der Bearbeitung von E-Mails beschäftigen. Weitere 19% ihres Arbeitstages würden sie in Meetings verbringen.

Gerechnet auf eine 40 Stundenwoche, sind das 7:36 Stunden, also fast ein ganzer Arbeitstag. 


Fake Work stellt uns vor mehrere Probleme. Wir arbeiten uns auf, fühlen uns müde und erschöpft, ohne dem Ziel einen Schritt näher zu kommen. Auf Dauer kann das zu Selbstzweifeln und einem Verlust der Motivation seitens des Arbeitnehmers führen. Aus Sicht des Unternehmens entstehen durch die teure, in Anspruch genommene Arbeitszeit, die aber das Unternehmen nicht voranbringt, hohe Kosten. Hohe Kosten, keine Zielerreichung und ausgelaugte, unzufriedene Mitarbeiter. Fake Work in hohem Ausmaß ist Gift für Unternehmen und alle Stakeholder.

 

Ohne die verschiedenen „Beschäftigungstherapien“ könnte das Level an Produktivität und die Motivation der Mitarbeiter ein viel höheres Level erreichen.

Um Fake Work weitreichend zu vermeiden, ist ein abteilungs- und hierarchieübergreifendes Engagement notwendig.

Sowohl Führungskräfte als auch Arbeitnehmer müssen gemeinsam Lösungen finden, um Fehlerquellen aufzudecken und es zu ermöglichen, dass wir uns alle auf unsere eigentlichen Aufgaben konzentrieren können, um gemeinsam etwas zu bewirken.


Wir haben Ihnen im Downloadbereich einige Tipps zusammengestellt, mit deren Hilfe Sie in Zukunft Ihren Arbeitsalltag von Fake Work befreien können. 



Ein Impuls von Julia Arnold

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