Impuls_Prokrastination

Paradoxon Prokrastination

Anfangen anzufangen

Was ich heute kann besorgen, das verschiebe ich auf morgen...


Kennen Sie das nagende Gefühl, wenn Ihnen eine Aufgabe im Magen liegt, die Sie seit Tagen, oder sogar Wochen, aufschieben?


Sie wissen, dass es Ihnen besser gehen würde, wenn Sie es endlich hinter sich bringen würden, aber plötzlich erscheinen so viele Dinge, wie die Neuorganisation ihrer Ordnerstruktur, viel attraktiver?


Damit sind Sie nicht so allein, wie Sie vielleicht denken! Wenn Sie sich jetzt „ertappt“ fühlen, gehören Sie zu den vermutlich 8 von 10 Deutschen, die von der sogenannten Aufschieberitis, oder, um es in der Fachsprache auszudrücken „Prokrastination“ betroffen sind.

Im Laufe unseres Lebens erlernen wir einige Verhaltensweisen, die wir getrost wieder verlernen können. Prokrastination ist eine davon. „Der innere Schweinehund“ oder „Aufschieberitis“: Es gibt zahlreiche Begriffe dafür, doch bedeuten sie immer das Gleiche:

Sie beschreiben das (unnötige) Aufschieben von, uns unangenehmen, Aufgaben.


Wir schieben die Aufgabe auf die lange Bank, bis wir sie gar nicht oder nur unter massivem Druck fertigstellen. Diesem Impuls geben wir oft schon als Schüler nach, perfektionieren ihn während des Studiums und schlagen uns dann im Erwachsenenalter weiter damit herum. Wir haben uns angeeignet, das kurzfristige, trügerische Glück dem langfristigen, echten Glück vorzuziehen.


In der Praxis kann das bedeuten, dass wir lieber unseren Arbeitsplatz einer Grundreinigung unterziehen, bevor wir uns an eine wichtige Auswertung setzen. Das Putzen des Schreibtischs macht auch keinen Spaß, erscheint aber angenehmer als das trockene Auswerten der Monatszahlen. Wir entscheiden uns immer wieder für den vermeintlich einfacheren Weg und tappen in die Falle des Paradoxon der Prokrastination. Wir geben uns der Illusion hin, dass wir Ressourcen sparen, indem wir die Aufgabe zu einem späteren Zeitpunkt angehen, zu dem wir uns vielleicht auch besser konzentrieren können.


Was wirklich passiert, ist, dass wir uns Energie abzwacken, weil wir später umso schneller und härter arbeiten müssen, um das Aufgeschobene nachzuholen. Wir machen es uns schwerer anstatt leichter, werden zusätzlich von einer inneren Unruhe begleitet, die uns Energie und Kraft raubt und lassen uns von dem Gedanken im Hinterkopf in unserem Handeln blockieren. So laufen wir Gefahr, uns im Kreislauf der Prokrastination zu verirren. 

Teufelskreis Prokrastination

Da es sich bei „Aufschieberitis“ aber glücklicherweise nicht um eine Krankheit handelt, sondern um ein erlerntes Verhalten, kann man sich auch dazu entscheiden, es wieder zu verlernen. Wie Sie zukünftig verhindern können, in alte Verhaltensmuster zu verfallen und welche neuen Strukturen Ihnen dabei helfen, können Sie in diesem Artikel der ZEIT nachlesen.


Wenn Sie für einen kurzen Moment, mit einem kleinen Schmunzeln, Einblicke in den Kopf eines Meisters des Prokrastinierens erhaschen möchten, empfehlen wir Ihnen diesen Ted Talk mit Tim Urban, der uns dazu auffordert dem wahren Grund, weswegen wir etwas hinauszögern, auf den Grund zu gehen.


Fangen Sie JETZT an und verschieben Sie das Aufschieben auf morgen!


Ein Impuls von Julia Arnold

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